Wie der Titel schon ahnen lässt, galt diese Reise in erster Linie den Puffins, auch Papageientaucher genannt.
Um es vorweg zu nehmen, dieses Mal haben diese niedlichen Vögel uns nicht reingelegt, so wie die etlichen Versuche vorher (siehe Faraid Head oder auf Handa Island).

Fred, der Puffin

Der Start nach Lunga

Es folgt der absolute Höhepunkt unserer Reise: die Fahrt nach Lunga. Lunga ist eine Insel der Treshnish Isles, eine unbewohnte Inselgruppe, die zu den Inneren Hebriden gehören.
Einmal im Jahr kommen die Papageientaucher vom Meer zurück, um zu brüten. Lunga ist eines ihrer Brutplätze. Diese kleine Insel kann von einem Boot aus entweder über Ulva auf der kurzen Strecke, oder von Fionnphort (ausgesprochen: Finn'po) aus erreicht werden.
Da wir ein Cottage in der Nähe von Bunessan gemietet hatten, starteten wir von Fionnphort aus. Wir buchen online.

Weniger als Hundert Einwohner, ein Lebensmittelgeschäft, ein Campingplatz und Fischerei.

Auf der anderen Seite ist Iona zu sehen.

Ein wunderschöner Strand in Hafennähe....

...manchmal etwas Verkehr...

... und Fischfang. Der Konkurrenzkampf ist auch hier hart.

Da kommt endlich das Boot, das uns zu den Puffins auf Lunga bringen soll.

Das kleine Boot ist es...

Richtiges Schietwetter und einige verkriechen sich in der kleinen Kajüte...

... doch die Wolken werden aufreißen - bald.

... und die Insel Lunga kommt in Sicht!

Das Anlegemanöver ist ein wenig ungewöhnlich...

... funktioniert aber.

Das Schiff bleibt zurück und wir betreten Lunga.

Endlich auf der Insel

 

Lunga - vulkanischen Ursprungs.
Irgendwann war diese Insel mal bewohnt. Irgendwo sollen hier die Reste einer Siedlung sein, Reste eines 'Blackhouse', verlassen 1857. Nun wohnen hier die Puffins.

Es sind keine Pinguine - zwar sind sie schwarz-weiß gefiedert....

und laufen ebenso aufrecht umher wie die Frackträger...

doch ihr Schnabel erinnert eher an Papageien.

Deshalb gab man ihnen auch den Spitznamen: See-Papagei.

Man findet sie im nördlichen Atlantik sowie im westlichen Nordpolarmeer.

Die Puffins brüten in Erdhöhlen an und auf Klippen.

Sie mögen Fische, Krabben und Weichtiere.

Katzen und Hermeline sind ihre Feinde.

Die Vögel werden bis zu 30 Jahre alt.

Sie fliegen bis zu 40 hm/h schnell und können bis zu 30 cm groß werden.

Bis zu 60 Meter tief kann so ein Vogel tauchen.

Ein Puffin kann viele kleine Fische gleichzeitig im Schnabel halten...

manche sollen über 50 Stück geschafft haben.

Er ist der offizielle Vogel der kanadischen Provinzen Neufundland und Labrador.

Im Winter wird der Schnabel graubraun.

 

 

Teilweise ist es etwas steil hier....

Der Papageitaucher wird derzeit als ungefährdet eingestuft.

Der geschätzte Bestand beträgt über 7 Millionen Paare in Europa.

 

Allerdings ist der Bestand sehr schwankend.

Eine erhöhte Sterblichkeit der Altvögel während der Überwinterung auf hoher See

scheint die Ursache zu sein. Beide Partner brüten und füttern etwa zu gleichen Teilen.

Das ist 'nur' ein Kormoran....

Das Futter wird den Nestlingen vorgehalten...

..oder in der Nesthöhle fallen gelassen.

Je nach Ernährung verlassen die Jungvögel das Nest nach 35 bis 55 Tagen.

Das Gelege besteht nur aus einem Ei, die Brutzeit beträgt bis zu 38 Tage.

Nachts 'üben' die jungen Puffins das Fliegen bevor es aufs Meer hinaus geht.

Sobald das Meer erreicht ist, schwimmen die Jungvögel alleine hinaus.

Sie kommen nicht wieder zur Kolonie zurück.

Die Altvögel allerdings kommen nach 2-3 Wochen zur Kolonie zurück.

Man kann sich den Papageientauchern und ihren Bruthöhlen ruhig nähern,

nur wenn man den Nestern zu nahe kommt, greifen sie an.

In Nordschottland beringte Vögel wurden überwiegend im nördlichen Atlantik und in der Nordsee wiedergefunden,

Isländische Vögel hingegen bisher ausschließlich an den Küsten Neufundlands.

Nach zwei Stunden geht es leider wieder zurück....

Irgendwo in der Ferne wartet schon das Boot um uns zurück zu bringen.

 Etwas wehmütig nehmen wir von Lunga und den niedlichen Puffins Abschied.

 Doch da nächste Abenteuer wartet schon aus uns...