Der Ulriken hat seinen Namen vom altnorwegischen Alrek, was so viel wie „der Raum Einnehmende“ bedeutet.

Der Ulriken ist auch von Bergens Stadthymne bekannt, die zwar offiziell „Ein Lied an Bergen“, heißt, aber den Untertitel „Aussichten vom Ulriken“ trägt. Nach der ersten Zeile heißt sie im Volksmund „Ich nahm meine frisch gestimmte Zither“, oder kurz „Die frisch Gestimmte“.

Das Lied wurde vom Bischof Johan Nordahl Brun 1791 zu einer festlichen Zusammenkunft geschrieben. Es ist nicht bekannt, ob Brun jemals auf dem Ulriken war.

Nach dem gestrigen langen Gelatsche durch das Hafengebiet von Bergen sind wir nicht sonderlich erpicht auf eine Wanderung zum Ulriken.

Ulriken Paradis bietet eine Bustour zum Ulriken inklusive Seilbahn an. 77€ für zwei Personen sind da annehmbar, zumal wir vor die Tür gefahren werden.

Nach wenigen Minuten sind wir da, der weitere Weg ist nun eine Kleinigkeit für uns.

Es geht nun direkt in die Kabine der Seilbahn. Außer uns sind noch 8-10 weitere Personen, die in luftige Höhen wollen.

Endlich geht es los!

Langsam setzt sich die Gondel in Bewegung. Natürlich hätten wir auch mal eben zu Fuß gehen können, der Wanderpfad ist mit "Ulriken opp" gekennzeichnet. Vielleicht ein nächstes Mal.

Im Hintergrund ist vorne rechts ein Teil der Sherpa-Treppe zu sehen, die von echten Sherpas für die nach Treppensteigen verrückten Norweger gebaut wurde.

Doch wir schweben lieber sanft durch die Lüfte. Unter uns ist Bergen, das Wetter spielt mit, die Gondel, mit der wir fahren, wurde letztes Jahr erneuert.

Was soll also passieren?

 

Hinter uns ein riesiger Funkturm, daneben ein Restaurant. wir gehen davon aus, dass ein Besuch desselben ruinös wäre und genießen statt dessen die freie Aussicht auf Bergen.

Hin und wieder sehen wir Schiffe abfahren oder gerade Bergen anlaufen.

Tatsächlich entdecken wir das Schiff, das uns in wenigen Tagen nach Hause bringen wird.

Unser 4-wöchiger Urlaub hat im wahrsten Sinne heute seinen Höhepunkt erreicht.

Auch unsere Hütte in Minden können wir von hier aus sehen.

Zur anderen Seite sehen ein spektakuläres Panorama. Von hier aus kann man vom Ulriken zum Fløyen über die Hochebene Vidden wandern, wenn man Lust auf über 5 Stunden laufen über Schotter und Stein hat.

 Wir fahren die 5 minütige Strecke mit der Gondel zurück. Dann wandern wir ein letztes Mal durch Bergen.

Vorbei durch ein Krankenhausgelände geht es weiter an einer Mühle vorbei. Wir vermuten, dass sie nur der Optik wegen hier steht.

Der Rückweg war doch ein wenig länger als gedacht. Wir packen unsere Sachen und ruhen uns ein wenig aus und packen für den nächsten Tag.

Das Wetter ist genau richtig, Norwegen zu verlassen. Ein weiterer Regentag erleichtert uns den Abschied. Wir sind zeitig am Schiff, aber hier muss sich alles noch erst sortieren.

Wir haben schon unsere Kabine belegt, als ein schier endloser Torso von Autos noch mit will.

Wir werfen noch einen letzten Blick auf den Ulriken, der uns aus der Ferne mit seinem mächtigen Turm zum Abschied zu winken scheint.

Nicht weit davon ist die Floi-Bahnen, nicht ganz so hoch, nur 320 Meter. Auch diese Fahrt mit einer Bahn dauert nur wenige Minuten, Kostenpunkt: ähnlich wie Ulriken.

 

Mit relativ wenig Verspätung legt das Schiff ab, Bergen verschwindet im Grau des Hintergrunds. Vorbei geht es an der wunderschönen Küste Norwegens nach Stavanger, dann nach Hirtshals.

Wir rauschen vorbei bis nach Stavanger, während das Schiff betankt wird. Während dessen grübel ich angestrengt nach, wohin die nächste Reise wohl gehen wird. Nach Schottland? Wird mal wieder Zeit. Oder Lofoten, oder ein Trip nach Island. Ein Bericht wird folgen.

Das Wetter klart auf, als wir an den letzte Bergen Norwegens vorbei fahren. Ein bisschen wehmütig denken wir an den Schnee in den Hochebenen.

Noch beim Abenddinner schauen wir auf die immer flacher werdenden Berge, die den Abschied von diesem wunderschönen Land verkünden.

Bis bald, Norwegen!